Für den CHECK – Wohnsituation und Mobilität von Studierenden in Deutschland 2023 wurden Angaben von über 80.000 Studierenden in grundständigen Studiengängen (ab dem dritten Fachsemester) zu ihrer Wohnsituation und den verwendeten Verkehrsmitteln für die Anreise zur Hochschule ausgewertet. Die Daten wurden im Rahmen der Studierendenbefragungen für das CHE Hochschulranking in den Wintersemestern 2020/21, 2021/22 und 2022/23 erhoben. Im CHECK zeigte sich, dass sich die Wohnsituation und die Mobilität der Studierenden in Deutschland stark regional und auch bezüglich der Hochschultypen unterscheidet. In diesem zusätzlichen DatenCHECK werden die Ergebnisse zur Wohnsituation und Mobilität zusätzlich im Detail für alle Hochschulorte dargestellt, bei denen mindestens 50 Studierende in den vergangenen drei Wintersemestern Angaben zu den jeweiligen Fragen gemacht haben. Die Ergebnisse sind auch auf den Seiten einzelner Studienorte im Portal HeyStudium von DIE ZEIT aufgeführt.
Zunächst wird dabei beleuchtet, wie sich die Wohnsituation der befragten Studierenden an den verschiedenen Hochschulorten in Deutschland unterscheidet. Daraufhin werden die verwendeten Verkehrsmittel der Studierenden an den unterschiedlichen Orten betrachtet.
Wohnsituation der Studierenden an einzelnen Hochschulorten
Die Studierenden wurden einerseits gefragt, wo sie während ihres Studiums wohnen. Insgesamt zeigte sich im CHECK, dass 28,4 Prozent der befragten Studierenden im grundständigen Studium noch bei ihren Eltern wohnen. Auch private Mietwohnungen (26,5 %), Wohngemeinschaften (außerhalb des Wohnheims, 26,2 %) und das Wohnheim (14,5 %) sind beliebte Wohnformen. Zwischen den Hochschulorten zeigen sich in der Analyse jedoch deutliche Unterschiede. Wie in der Grafik rechts zu sehen ist, wohnen besonders viele der befragten Studierenden der Hochschulen in Friedrichshafen, Witten und Weimar in einer Wohngemeinschaft (außerhalb des Wohnheims).
Die nachfolgende Tabelle zeigt im Detail für die verschiedenen Hochschulorte, wie beliebt die unterschiedlichen Wohnformen am jeweiligen Standort sind. Deutlich wird, dass das Wohnen bei den Eltern insbesondere an kleineren Hochschulorten beliebt ist (die häufig auch Standorte von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind). WGs sind hingegen vor allem in den mittelgroßen Universitätsstädten beliebt. An Hochschulorten, in denen das Elternhaus als Wohnform noch sehr beliebt ist, gibt es häufig nur wenig Studierende, die in WGs oder im Wohnheim unterkommen. Umgekehrt zeigt sich in den klassischen Universitätsstädten häufig eine eher geringe Zahl an Studierenden, die noch bei den Eltern wohnen.
Einige Städte insbesondere im Osten Deutschlands zeichnen sich zudem durch einen hohen Anteil an Studierenden aus, die im Wohnheim unterkommen. Dies deutet darauf hin, dass an diesen Orten ein gutes Angebot an Wohnheimplätzen für die Studierenden bereitgestellt wird.
Mobilität von Studierenden an einzelnen Hochschulorten
Die Studierenden wurden zudem danach gefragt, mit welchen Verkehrsmitteln sie regelmäßig zu ihrer Hochschule kommen. Bei dieser Frage waren Mehrfachantworten erlaubt, weshalb sich die Prozentangaben zu mehr als 100 Prozent aufsummieren können. Insgesamt wurde in der Auswertung sichtbar, dass besonders öffentliche Verkehrsmittel bei den Studierenden für die Anfahrt zur Hochschule beliebt sind (51,5 % nutzen diese regelmäßig). Auch das Fahrrad wird häufig genutzt (33,6 %), während das Auto/Motorrad insgesamt weniger häufig für die Anreise verwendet wird (26,1 %). Auch bei den verwendeten Verkehrsmitteln unterscheiden sich die Antworten der Studierenden jedoch sehr stark nach den unterschiedlichen Hochschulorten.
Wie in der Abbildung rechts zu sehen ist, ist das Fahrrad besonders bei den befragten Studierenden in den Städten Greifswald, Münster und Göttingen sehr beliebt. Die nachfolgende Tabelle zeigt zudem im Detail für die einzelnen Hochschulorte, wie hoch der Anteil der befragten Studierenden ist, die das jeweilige Verkehrsmittel regelmäßig für die Anreise zur Hochschule nutzen. Deutlich wird, dass das Auto besonders häufig an kleineren Hochschulorten genutzt wird, die oft Standorte von Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind. Zu vermuten ist, dass diese Orte zudem nicht gut über öffentliche Verkehrsmittel angebunden sind. An insgesamt 63 von 163 Hochschulorten (39,3 %) in der Analyse ist das Auto das beliebteste Verkehrsmittel für die Anreise zur Hochschule. Öffentliche Verkehrsmittel sind hingegen vor allem in den Großstädten wie Berlin, Stuttgart oder Frankfurt am Main besonders beliebt. An einigen Hochschulorten wie Vallendar, Ilmenau oder Freiberg gibt es zudem einen besonders hohen Anteil an Studierenden, die regelmäßig zu Fuß zur Hochschule kommen. Diese Städte scheinen sich durch kurze Wege auszuzeichnen, die schnell und ohne weiteres Verkehrsmittel bewältigt werden können.
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