DatenCHECK 6/2025

Künstliche Intelligenz im Studium – die Sicht von Studierenden im Wintersemester 2024/25

Dr. Marc Hüsch
(CHE)
Dr. Nina Horstmann (CHE)
Prof. Dr. Andreas Breiter (Universität Bremen)

Zusammenfassung: Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) ist bei Studierenden an deutschen Hochschulen bereits weit verbreitet. In der Studierendenbefragung für das CHE Hochschulranking im Wintersemester 2024/25 gaben 65 Prozent der mehr als 23.000 dazu befragten Studierenden an, KI-Tools regelmäßig (mindestens wöchentlich) zu verwenden. Am häufigsten nutzen die Studierenden KI für allgemeine Recherchen bzw. um einen Überblick über ein Thema zu erhalten. Das Angebot in ihrem Studium zum Kompetenzerwerb für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz wird von den Studierenden jedoch weiterhin nur mäßig bewertet (im Schnitt mit 2,7 von 5 Sternen). Die Hälfte der Befragten erwartet von der Hochschule bzw. vom Fachbereich mehr Lernangebote zum Erwerb von KI-Kompetenzen. Besonders hohe Erwartungen haben die Studierenden an ihre Hochschule im Hinblick auf den ethischen Umgang mit KI und den Schutz ihrer Daten. Skeptisch sehen viele Studierende hingegen eine erlaubte Nutzung von KI für Prüfungsleistungen.

Im Wintersemester 2024/25 hat das CHE Centrum für Hochschulentwicklung in der Studierendenbefragung für das CHE Hochschulranking den Studierenden erneut ausgewählte Fragen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Studium gestellt. Die Fragen wurden in einer Zusammenarbeit zwischen dem CHE und Prof. Dr. Andreas Breiter von der Universität Bremen sowie in Abstimmung mit dem Hochschulforum Digitalisierung bereits für die vorherige Befragung im Wintersemester 2023/24 konzipiert (die Ergebnisse hierzu finden sich hier). Für die Befragung im zurückliegenden Wintersemester 2024/25 wurden die Fragen nochmals weiterentwickelt und geschärft. Dazu wurden unter anderem die Freitextangaben der Studierenden aus der vergangenen Befragung genutzt. Die Erhebung dient zum einen dazu, einen Überblick über die Nutzungshäufigkeit von KI unter Studierenden zu gewinnen. Zum anderen erlaubt sie eine Einschätzung dazu, wie Studierende das bestehende Angebot zum Erwerb von KI-Kompetenzen an ihrer Hochschule bewerten. In diesem Jahr wurden die Studierenden zudem zu ihren Erwartungen an ihre Hochschule bezüglich unterschiedlicher Aspekte von KI befragt. An der Befragung haben sich im Wintersemester 2024/25 insgesamt 23.288 Studierende beteiligt. Details zum Befragungsrücklauf werden weiter unten präsentiert.

Ergebnisse: Nutzung und Bewertung von KI im Studium

Studierende verwenden bereits häufig KI-Tools in ihrem Studium. Rund ein Viertel der Studierenden nutzt KI bereits täglich, weitere 40 Prozent wöchentlich. Die monatliche Nutzung liegt bei 17,5 Prozent. Nur 6 Prozent gaben an, dass sie Künstliche Intelligenz nie verwenden.

Aufgeschlüsselt nach Fächern bzw. Fächergruppen zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Während in den Fächern Mechatronik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik mehr als 75 Prozent der Befragten KI regelmäßig (wöchentlich oder täglich) nutzen, liegt dieser Anteil in den Fächern Germanistik sowie Bau- und Umweltingenieurwesen nur bei knapp über 50 Prozent. Allerdings ist festzuhalten, dass in allen untersuchten Fächern mehr als die Hälfte der Studierenden Künstliche Intelligenz bereits regelmäßig verwenden. Im folgenden Abschnitt blicken wir auf die konkreteren Nutzungszwecke, für die Studierende KI in ihrem Studium verwenden.

Methodik: Die Studierenden wurden im Fragebogen gebeten, zu 11 vorgegebenen Nutzungsszenarien von KI anzugeben, wie häufig (nie, vereinzelt, monatlich, wöchentlich, täglich) sie Künstliche Intelligenz in ihrem Studium für den jeweiligen Zweck nutzen. Außerdem konnten die Studierenden unter dem Punkt Sonstiges weitere Nutzungsszenarien mit Angabe der Nutzungshäufigkeit benennen. Um die allgemeine Nutzungshäufigkeit von KI im Studium zu bestimmen, wurde für jede befragte Person der höchste genannte Nutzungswert über alle abgefragten Anwendungsbereiche hinweg herangezogen. Das bedeutet: Wenn eine Person bei mehreren Zwecken „vereinzelt“ angibt, aber bei einem Zweck „täglich“, wird insgesamt „täglich“ als Nutzungshäufigkeit gewertet.

Die Studierenden nutzen Künstliche Intelligenz am häufigsten für allgemeine Recherche bzw. um einen Überblick über ein Thema zu erhalten (45,9 Prozent regelmäßige Nutzung, d. h. wöchentlich oder täglich). Auch für Brainstorming/Ideenfindung/Inspiration (36 Prozent regelmäßige Nutzung) wird KI häufig verwendet. 31,3 Prozent der Befragten nutzen KI zudem regelmäßig als Tutor/Lernpartner. Die Nutzung von KI für allgemeine Studieninformationen (z. B. zur Organisation, Kurswahl) ist hingegen noch wenig verbreitet. Im Feld Sonstiges konnten die Studierenden zudem weitere Nutzungszwecke benennen. Am häufigsten wurde hier insbesondere noch die Korrektur von Texten (Rechtschreibung, Grammatik) genannt.

Auch bei den verschiedenen Nutzungszwecken zeigen sich deutliche Fächerunterschiede. Während im Fach Mechatronik 60,7 Prozent KI regelmäßig für allgemeine Recherchen nutzen, liegt der Anteil im Fach Germanistik bei nur 33,9 Prozent. Im Fach Elektrotechnik und Informationstechnik liegt der Anteil der Studierenden, die KI regelmäßig als Lernpartner/Tutor nutzen bei 47,2 Prozent, im Fach Architektur hingegen nur bei 16,4 Prozent. Die Nutzung von KI für Programmierung / Hilfe bei der Code-Erstellung ist besonders stark fachabhängig. Besonders ausgeprägt ist diese bei Studierenden in den Fächern Mechatronik (44,6 Prozent regelmäßige Nutzung) und Elektrotechnik und Informationstechnik (43,7 %). Studierende aus den Fächern Germanistik, Romanistik und Erziehungswissenschaft nutzen KI hingegen nahezu gar nicht für Programmiertätigkeiten. Dies liegt natürlich auch an den unterschiedlichen Studieninhalten in den verschiedenen untersuchten Fächern. Auffällig ist zudem, dass Studierende der Romanistik KI am häufigsten für Übersetzungen nutzen (55,5 Prozent regelmäßige Nutzung). Zur Textgenerierung verwenden die Studierenden in der Romanistik (14 %) und Germanistik (11,9 %) KI-Tools hingegen deutlich seltener als zum Beispiel Studierende im Fach Mechatronik (30,2 %).

Die Studierenden bewerten das bestehende Angebot ihrer Hochschule bzw. ihres Fachbereichs zum Erwerb von Kompetenzen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Schnitt mit 2,7 von 5 Sternen. 20,9 Prozent bewerten das Angebot mit nur einem Stern, weitere 25,9 Prozent mit zwei Sternen. Damit zeigt sich weiterhin noch deutliches Verbesserungspotenzial.

Auch in der letzten Befragung im Wintersemester 2023/24 wurde diese Frage gestellt. Damals wurde das Angebot in den Fächern außerhalb der Informatik mit 2,1 von 5 Sternen und im Fach Informatik mit 3,4 von 5 Sternen bewertet (vgl. Hüsch et al., 2024, S. 16). In der aktuellen Befragung zeigt sich somit in Fächern außerhalb der Informatik ein leicht verbesserter Durchschnittswert. Allerdings muss dabei auch beachtet werden, dass sich die untersuchten Fächer in den beiden Erhebungsjahren komplett unterscheiden. Im Wintersemester 2023/24 wurden die Studierenden in den mathematisch-naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächern, sowie in den Fächern Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft befragt.

Im Vergleich der in diesem Jahr untersuchten Fächer zeigen sich auch bei den Bewertungen der Studierenden deutliche Unterschiede. Im Schnitt am besten wird das Angebot in den Fächern Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Mechatronik bewertet (jeweils mit 3,0 von 5 Sternen). In den Fächern Psychologie, Erziehungswissenschaft, Germanistik und Romanistik fallen die Bewertungen im Schnitt hingegen schlechter aus (2,5 Sterne oder schlechter).

Die Erwartungen der Studierenden an ihre Hochschulen bezüglich KI sind sehr heterogen. Insgesamt erwartet etwa die Hälfte der Befragten, die gültige Angaben zu diesem Punkt gemacht haben, mehr Lernangebote zum Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (z. B. zur Steuerung von generativer KI mit Prompting). 50,1 Prozent beantworten diese Frage mit stimme voll zu (5) oder stimme eher zu (4). Die andere Hälfte der befragten Studierenden ist hingegen eher gegen mehr Lernangebote zu diesem Thema bzw. ist unschlüssig. Auch bezüglich einer häufigeren Verwendung von KI-Tools in der Lehre fallen die Antworten differenziert aus. 43,8 Prozent beantworten die Frage mit stimme eher zu oder stimme voll zu. Sehr wichtig sind den Studierenden hingegen klare Richtlinien für den ethischen Umgang mit KI und den Schutz ihrer Daten. 68,6 Prozent der Studierenden stimmen bei diesem Punkt eher bzw. voll zu. Kritisch eingestellt sind viele Studierende allerdings bezüglich einer erlaubten Nutzung von KI für Prüfungsleistungen. 35,6 Prozent stimmen diesem Punkt voll bzw. eher zu, 44,3 Prozent stimmen eher nicht bzw. gar nicht zu.

Hintergrund: Die Bewertungen der Studierenden zum Angebot ihrer Hochschule zum Erwerb von KI-Kompetenzen, die im vorherigen Abschnitt präsentiert wurden, geben noch keine Antwort darauf, ob sich die Studierenden auch wirklich mehr Lernangebote bzw. eine häufigere Verwendung von KI-Tools in der Lehre wünschen. Deshalb haben wir die Studierenden in diesem Semester auch nach ihren Erwartungen an ihre Hochschule bzw. an ihren Fachbereich gefragt. Dabei haben die Studierenden sechs unterschiedliche Aspekte auf einer Skala von stimme gar nicht zu (1) bis stimme voll zu (5) beantwortet.

Auch bei den Erwartungen der Studierenden zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Fächern bzw. Fächergruppen. Mehr Lernangeboten zum Erwerb von KI-Kompetenzen und einer häufigeren Verwendung/Thematisierung von KI-Tools in der Lehre sind die befragten Studierenden aus den Fächern Mechatronik und Romanistik am häufigsten offen gegenüber eingestellt. Die Studierenden aus den Fächern Germanistik, Architektur sowie Bau- und Umweltingenieurwesen sehen diesbezüglich hingegen etwas weniger Bedarf. Die Studierenden aus den ingenieurwissenschaftlichen Fächern zeigen sich im Vergleich zu den Studierenden aus den Fächern Germanistik, Romanistik und Psychologie etwas offener dafür, dass KI auch für Prüfungsleistungen verwendet werden darf. Klare Richtlinien für den ethischen Umgang mit KI und den Schutz ihrer Daten sind den Studierenden aus den Fächern Romanistik, Erziehungswissenschaft, Psychologie und Germanistik besonders wichtig. Mehr als 75 Prozent der Studierenden aus diesen Fächern stimmen diesem Punkt eher oder voll zu. In den ingenieurwissenschaftlichen Fächern liegt die Zustimmungsrate hier etwas geringer, zwischen 60 und 70 Prozent. Insgesamt zeigt sich somit aber, dass die Studierenden in allen untersuchten Fächern hohe Erwartungen bezüglich ethischer Aspekte und an den Datenschutz haben.

Informationen zum Befragungsrücklauf

Die Befragung der Studierenden für das CHE Hochschulranking fand im Wintersemester 2024/25 in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern sowie in den Fächern Psychologie, Erziehungswissenschaft, Germanistik und Romanistik statt. Auf Wunsch der Hochschulen konnten zudem weitere Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- oder Sprachwissenschaften einbezogen werden, die nicht einem der genannten Fächer im CHE Hochschulranking zugehörig sind. Insgesamt haben 23.288 Studierende gültige Angaben zu den zusätzlichen Fragen zu Künstlicher Intelligenz gemacht. Die Studierenden verteilen sich dabei auf 171 unterschiedliche Hochschulen (Universitäten, HAW, Duale Hochschulen). Darunter befinden sich sechs österreichische Hochschulen, die ebenfalls am CHE Hochschulranking teilnehmen. Befragt wurden Studierende in grundständigen Studiengängen ab dem dritten Fachsemester bis einschließlich zwei Semester über der Regelstudienzeit. Im Fach Architektur haben zudem auch Master-Studierende an der Befragung teilgenommen.

Die Tabelle zeigt die Verteilung der Studierenden auf die unterschiedlichen Fächer bzw. Fächergruppen. Aus Übersichtlichkeitsgründen und aufgrund von zum Teil geringen Fallzahlen in einzelnen Fächern wurden dabei für diese Analyse drei Fächergruppen aus dem CHE Hochschulranking zu einer großen Fächergruppe Maschinenbau / Werkstofftechnik / Verfahrenstechnik zusammengefasst: die Fächergruppen Maschinenbau, Material-/ Werkstoff- und Prozessingenieurwesen (an Universitäten), Maschinenbau / Werkstofftechnik (an HAW/FH) sowie Verfahrenstechnik (an HAW/FH).

Die meisten Rückläufe liegen in der oben genannten Fächergruppe Maschinenbau / Werkstofftechnik / Verfahrenstechnik vor, gefolgt von den Fächern Architektur und Psychologie.

Zusammenfassung: Studierende nutzen KI bereits häufig, die Angebote zum Erwerb von KI-Kompetenzen werden jedoch nur mäßig bewertet

Die Ergebnisse der Studierendenbefragung zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Studium aus dem Wintersemester 2024/25 zeigen:

  1. Die Studierenden nutzen Künstliche Intelligenz häufig in ihrem Studienalltag. 65 Prozent der befragten Studierenden gaben an, KI wöchentlich oder sogar täglich zu verwenden. Am häufigsten nutzen die Studierenden KI dabei für allgemeine Recherchen bzw. um einen Überblick über ein Thema zu erhalten. Auch für Brainstorming, als Lernpartner/Tutor oder für Übersetzungen kommen KI-Tools bereits häufig zum Einsatz. Zwischen den untersuchten Fächern zeigen sich zudem deutliche Unterschiede, beispielsweise kommt KI im Fach Romanistik am häufigsten für Übersetzungen zum Einsatz.
  2. Auch wenn die Studierenden Künstliche Intelligenz fächerübergreifend bereits häufig verwenden, scheinen die Hochschulen bzw. die Fachbereiche noch keine flächendeckenden Angebote zum Erwerb von KI-Kompetenzen zu bieten (z. B. durch eine Thematisierung/Anleitung durch Lehrende oder spezielle Lehrveranstaltungen zu Künstlicher Intelligenz). Das bestehende Angebot zum Erwerb von KI-Kompetenzen wird im Schnitt von den Studierenden mit nur 2,7 von 5 Sternen bewertet.
  3. Die Studierenden haben hohe Erwartungen an ihre Hochschule bezüglich des Datenschutzes und erwarten klare Richtlinien für den ethischen Umgang mit KI. Kritisch stehen viele Studierende einer erlaubten Nutzung von KI für Prüfungsleistungen gegenüber – 44,3 Prozent lehnen dies (eher) ab, während nur 35,6 Prozent dem (eher) zustimmen.
  4. Die Erwartungen an die Hochschule in Bezug auf mehr Lernangebote zum Erwerb von KI-Kompetenzen sowie eine häufigere Verwendung und Thematisierung von KI-Tools in der Lehre fallen sehr unterschiedlich aus. Während sich ein Teil der Studierenden sehr deutlich für mehr Lernangebote und für eine häufigere Verwendung ausspricht, lehnt ein ebenfalls nicht kleiner Teil der Studierenden diese Punkte eher ab. Hier zeigt sich somit ein sehr breites Meinungsbild unter den Studierenden.

Fazit: Nutzung von KI durch Studierende stellt Hochschulen vor Herausforderungen

Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz durch Studierende stellt Hochschulen vor die Herausforderung, angemessene Rahmenbedingungen und Lernangebote zu schaffen. Dabei gilt es, sowohl die Chancen der Technologie zu nutzen als auch ethische und datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Auf Basis der Ergebnisse lassen sich deshalb folgende Schlussfolgerungen ableiten:

  1. KI-Kompetenzen gezielt fördern: Obwohl Studierende bereits häufig KI-Tools nutzen, mangelt es an flächendeckenden Angeboten zum Erwerb von KI-Kompetenzen. KI-Kompetenzen sollten daher curricular verankert und in die reguläre Fachlehre integriert werden. Der kritisch-reflektierte Umgang mit KI sollte insbesondere auch zum festen Bestandteil der wissenschaftlichen Methodenlehre werden.
  2. Fachspezifische Unterschiede berücksichtigen: Die Nutzungszwecke von KI variieren je nach Studienfach. Innerhalb der Fächer müssen deshalb zunächst die Einsatzszenarien ausgelotet werden. Darauf aufbauend können Konzepte entwickelt werden, um die Nutzung von KI im jeweiligen fachlichen Kontext zu erproben. Das bedeutet nicht nur forschendes Lernen, sondern die Studierenden frühzeitig an eine kritisch-reflektierte Nutzung entsprechender Werkzeuge zu gewöhnen.
  3. Klare ethische und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen: Studierende erwarten klare Richtlinien zum ethischen Umgang mit KI sowie zum Datenschutz oder Urheberrecht. Hochschulen sollten dies als Chance begreifen, um Transparenz zu schaffen und eine verantwortungsbewusste Nutzung von KI in der akademischen Praxis zu fördern.
  4. Nutzung von KI in Prüfungen klar regeln: Die kritische Haltung vieler Studierender gegenüber dem Einsatz von KI für Prüfungsleistungen zeigt den Bedarf an klaren Regelungen. Hochschulen sollten definieren, in welchen Kontexten der Einsatz von KI erlaubt oder unzulässig ist.
  5. Chancengleichheit und Lernerfolg sicherstellen: Die unterschiedliche Nutzung und Akzeptanz von KI könnte zu ungleichen Lernvoraussetzungen führen. Hochschulen sollten daher sicherstellen, dass alle Studierenden grundlegende KI-Kompetenzen erwerben können, um keine Benachteiligungen entstehen zu lassen. Dazu gehört auch, dass ein chancengerechter Zugang durch die Hochschulen sichergestellt werden muss (beispielsweise Hochschullizenzen für kostenpflichtige Tools).
  6. Didaktisches Potenzial von KI ausschöpfen: KI-Tools bieten Potenzial für personalisierte Lernansätze, systematische Rückmeldungen und innovative didaktische Methoden. Hochschulen sollten die Potenziale KI-basierter Systeme gezielt für die Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre nutzen.


Hochschulen stehen vor der Aufgabe, nicht nur ihre Angebote zur Förderung von grundlegenden KI-Kompetenzen auszubauen, sondern dabei auch gezielt die fachspezifischen Anforderungen und Anwendungsmöglichkeiten in den Blick zu nehmen. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass die Nutzung von KI nicht zu ungleichen Lernvoraussetzungen führt. Für die Nutzung von KI in Prüfungen sollten Hochschulen klare Regelungen schaffen und transparent kommunizieren. Dazu sind entsprechende Infrastrukturen und Services zu schaffen, um die digitale Souveränität zu unterstützen.