Zusammenfassung: Drittmittel können Hinweise auf Forschungsaktivitäten an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) geben. Auf HAW entfallen jedoch bislang nur 10 Prozent der Drittmittel aller Hochschulen in Deutschland. Über die Hälfte der HAW wirbt weniger als 100.000 Euro Drittmittel pro 100 Studierende und Jahr ein. Der Bund ist der mit Abstand größte Drittmittelgeber der HAW, gefolgt von der Privatwirtschaft und der EU und anderen internationalen Organisationen. Deutlich über die Hälfte der Drittmittel von Gemeinden gehen an HAW. 92 Prozent der HAW-Drittmittel gehen an Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft.
Es finden durchaus auch Forschungs- und Transferaktivitäten an HAW statt, die sich nicht in den Drittmitteldaten niederschlagen. Tiefere Analysen speziell zur transdisziplinären Forschung an HAW sind daher notwendig.
Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes Transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften – Status quo und Potenziale eines schlafenden Riesen (TDR4HAW) untersucht das CHE gemeinsam mit der Fachhochschule Potsdam (FHP) und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FHNEE) derzeit transdisziplinäre Forschung („transdisciplinary research“, TDR) an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Transdisziplinäre Forschung ist Forschung, die problem- bzw. lösungsorientiert und interdisziplinär ist, vor allem aber unter Einbeziehung von Akteuren außerhalb des Wissenschaftssystems – nicht nur als Untersuchungsgegenstand – statt findet. Ausgangshypothese des Projektes TDR4HAW ist, dass dieser Forschungsansatz stark an HAW verankert ist bzw. das Potenzial dazu hat. Der erste Projektschritt besteht in einer systematischen, quantitativen und qualitativen Analyse transdisziplinärer Forschung an HAW. Ein Baustein dieser Analyse ist die vorliegende Auswertung der Drittmittel an Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Drittmittel sind eine anerkannte und weit verbreitete Kennzahl zur Abschätzung des Umfangs von Forschungsaktivitäten an Hochschulen. Dabei handelt es sich um von Hochschulen zusätzlich zu den Grundausstattungsmitteln und Zuschüssen des Hochschulträgers, von sogenannten Dritten eingeworbene Mittel. Wegen des weitgehend fehlenden Mittelbaus, des höheren Lehrdeputats der Professor*innen und Ihres Schwerpunktes in der Lehre, sind Drittmittel noch einmal besonders für HAW eine wichtige Voraussetzung für (umfangreichere) Forschungsaktivitäten. Für diesen Bericht wurden die Drittmittelangaben des Statistischen Bundesamtes für die Jahre 2021 bis 2023 ausgewertet. Die Mittel werden für die verschiedenen Hochschultypen, wobei ein spezieller Blick den HAW gilt.
Drittmittel nach Hochschultyp
Zwischen den verschiedenen Hochschultypen gibt es deutliche Unterschiede beim Drittmittelaufkommen. Auf die Hochschulen für angewandte Wissenschaften entfallen nur knapp 10 Prozent der Drittmittel, obwohl an ihnen mittlerweile fast 40 Prozent der Studierenden in Deutschland eingeschrieben sind. Knapp 90 Prozent der Drittmittel entfallen auf die Universitäten (inkl. Pädagogischen Hochschulen). Auf die Kunsthochschulen und Theologischen Hochschulen entfällt zusammen nur noch ein halbes Prozent aller Drittmittel.
Drittmittel je 100 Studierende nach Hochschultyp und Trägerschaft
Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind im Durchschnitt kleiner als Universitäten. Zum Vergleich des „relativen“ Einwerbeerfolgs von Drittmitteln zwischen Hochschulen und verschiedenen Hochschultypen muss daher an der Institutionsgröße relativiert werden. Üblicherweise wird hier die Anzahl der Professor*innen oder die Anzahl (bzw. VZÄ) des hauptamtlichen wissenschaftlichen Personals herangezogen. Allerdings sind beide Kennzahlen aufgrund der unterschiedlichen Personalstrukturen schwer zwischen verschiedenen Hochschultypen und auch zwischen staatlichen und privaten Hochschulen vergleichbar. Darüber hinaus fehlen leider für die privaten Hochschulen öfter Personalangaben beim Statistischen Bundesamt. Daher wird in der vorliegenden Auswertung die Studierendenzahl (bzw. 100 Studierende) als Nenner verwendet – wohl wissend, das daraus, wegen der unterschiedlichen Betreuungsrelationen und Lehrdeputate nicht auf das wissenschaftliche Personal geschlossen werden kann. Die Kennzahl zeigt vielmehr das Verhältnis von Drittmitteleinnahmen zum Umfang der Studierendenausbildung.
Der Tabelle „Drittmittel an deutschen Hochschulen nach Hochschultyp“ ist zu entnehmen, dass sich die Kennzahl „Drittmittel (in Tausend Euro) je 100 Studierende“ deutlich zwischen den Hochschultypen unterscheidet. An HAW werden im Durchschnitt je 100 Studierende etwa 88.000 Euro pro Jahr an Drittmitteln eingeworben. An Universitäten liegt die Quote dagegen bei rund 540.000 Euro pro 100 Studierende, also deutlich darüber. Das gilt auch für die Theologischen Hochschulen mit 312.000 Euro pro 100 Studierenden, während Kunsthochschulen mit 114.000 Euro pro 100 Studierenden nur etwas über den HAW liegen.
Das Diagramm zeigt die Verteilung der einzelnen Hochschulen je Hochschultyp auf verschiedene Bandbreiten der Kennzahl Drittmittel je 100 Studierende. Rund 16 Prozent der HAW weisen in den Destatis-Statistiken der Jahre 2021-2023 überhaupt keine Drittmittel aus, bei weiteren 26 Prozent der Institutionen liegt die Drittmittelquote bei maximal 50.000 Euro pro 100 Studierende. Die Mehrheit der HAW erreicht maximal das dritte Band zwischen 51-100 Tausend Euro Drittmittel pro 100 Studierende. Bei den Universitäten fallen insgesamt nur rund 15 Prozent der Einrichtungen in diese drei Kategorien, der Medianwert der Universitäten liegt im Bereich zwischen 301-400 Tausend Euro pro 100 Studierenden. Das folgende Diagramm schlüsselt die Werte für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) noch einmal nach Trägerschaft auf.
Das zweite Diagramm zeigt deutliche Unterschiede insbesondere zwischen den HAW in öffentlicher und privater Trägerschaft. Rund 74 Prozent der privaten HAW verzeichneten beim Statistischen Bundesamt 2021-2023 entweder gar keine Drittmittel oder kamen nicht über das Band von 1-50 Tausend Euro pro 100 Studierenden hinaus. Bei den öffentlichen Einrichtungen liegt der Median dagegen im Band 101-150 tausend Euro / 100 Studierende, in das ein Viertel der staatlichen HAW fällt. Dreizehn Prozent der staatlichen HAW erreichen den Bereich von 301-400 tausend Euro, das nur noch von 1,1 Prozent der privaten HAW erreicht wird.
Drittmittel nach Gebern
Das Diagramm und die Tabelle zeigen die Drittmitteleinnahmen der deutschen Hochschulen (aller Hochschultypen) in den Jahren 2021-2023 nach Drittmittelgebern. Der Bund (inkl. der Bundesagentur für Arbeit) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sind mit in etwa gleichen Anteilen (31 % bzw. 30 %) die größten Drittmittelmittelgeber der Hochschulen in Deutschland insgesamt, gefolgt von der Privatwirtschaft (15 %) und der EU bzw. anderen internationalen Organisationen (10 %). Stiftungen (7 %) spielen ebenfalls noch eine größere Rolle, auf die übrigen Mittelgeber entfallen jeweils maximal 2 Prozent der Mittel. Gemeinden (inkl. Gemeinde- und Zweckverbänden) bilden mit einem Anteil von 0,2 Prozent der Gesamt-Drittmittel das Schlusslicht der Drittmittelgeber.
Die Tabelle zeigt einen deutlichen Aufwuchs des Drittmittelaufkommens über die drei Beobachtungsjahre 2021 bis 2023 und im 10-Jahres-Vergleich zum Jahr 2013. Die Drittmittel stiegen von 7,1 Milliarden Euro im Jahr 2013 bzw. von 9,5 Milliarden Euro im Jahr 2021 bis über 10,6 Milliarden Euro im Jahr 2023. Im 10-Jahres-Vergleich eine Steigerung von knapp 50 Prozent. Die Mittel vom Bund stiegen um 78 Prozent (rund 1,5 Milliarden Euro), die der DFG um etwa 40 Prozent (rund 900 Mio. Euro). Den größten prozentualen Zuwachs gab es mit knapp 170 Prozent (149 Mio. Euro) bei den Fördergesellschaften.
Drittmittel nach Gebern und Hochschultyp
Das nachfolgende Donut-Diagramm zeigt den Drittmittelmix der verschiedenen Hochschultypen. An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften stammt fast die Hälfte (47 %) der Mittel vom Bund (inkl. BA), mit deutlichem Abstand gefolgt von der Privatwirtschaft (13 %) und der EU und anderen internationalen Organisationen (12 %). Gemeinden machen mit einem Prozent den geringsten Anteil aus. An den Universitäten ist die DFG mit einem Anteil von 33 Prozent der größte Drittmittelgeber, gefolgt vom Bund (30 %) und der Privatwirtschaft (15 %).
Die beiden Balkendiagramme zeigen dagegen, wie sich die Drittmittel der diversen Geber auf die verschiedenen Hochschultypen verteilen. Dargestellt wird zum einen der Durchschnitt der Jahre 2021-2023 und zum anderen das Jahr 2013 als Vergleichsjahr. Wie bereits weiter oben beschrieben entfallen in den Jahren 2021-2023 nur rund 10 Prozent der Gesamtmittel auf HAW und 90 Prozent auf die Universitäten. Dass die Universitäten den wesentlichen Teil der Drittmittel bekommen, gilt auch für alle anderen Mittelgeber – mit Ausnahme der Gemeinden (inkl. Gemeinde- und Zweckverbände): Hier entfallen 60 Prozent der Mittel auf die HAW. Allerdings machen die Gemeinden im Drittmittelmix der HAW, wie oben beschrieben, gerade einmal ein Prozent ihrer Drittmittel aus. Die Drittmittel von Ländern und (Hochschul-)Fördergesellschaften fließen immerhin noch zu jeweils einem Viertel an Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Im Vergleich zum Jahr 2013 konnten die HAW den auf sie entfallenden Anteil der Gesamt-Drittmittel von 7 Prozent auf 10 Prozent steigern. Der HAW-Anteil an den Bundesmitteln stieg von 12 auf 15 Prozent, der Anteil an den EU-Mitteln von 9 auf 12 Prozent und der Anteil an den DFG-Mitteln immerhin von 0,3 auf 1,5 Prozent. Die Anteile an den Mitteln von Fördergesellschaften (15 auf 26 Prozent) und von Gemeinden (40 auf 60 Prozent) konnten die HAWs erheblich steigern.
Drittmittel an HAW nach Gebern und Trägerschaft
Die nachstehenden Donut-Diagramme zeigen den Drittmittelmix der HAW verschiedener Trägerschaften (öffentlich, privat, kirchlich). Der Drittmittelmix der öffentlichen HAW entspricht im Großen und Ganzen dem oben berichteten Mix der HAW insgesamt. An privaten Einrichtungen ist dagegen der Anteil der Bundesmittel deutlich geringer (nur 27 Prozent statt 49 Prozent an staatlichen HAW) und der Anteil der Drittmittel aus der Privatwirtschaft mit 26 Prozent deutlich höher als an staatlichen Einrichtungen (13 %). An den kirchlichen HAW ist der Anteil der Bundesmittel noch einmal reduziert (20 %), dafür ist aber ein deutlich höherer Anteil der Länder (28 %) und der DFG (27 %) zu verzeichnen.
Bei der Interpretation der Diagramme muss aber berücksichtigt werden, dass auf den HAW-Sektor insgesamt nur 10 Prozent aller Drittmittel entfallen. 92 Prozent dieser Mittel gehen wiederum an öffentliche HAW. Die HAW in kirchlicher Trägerschaft bekommen den auf HAW entfallenden Mitteln der Länder (25 %) und der DFG (21 %) deutlich mehr ab, als es ihr Gesamtanteil an allen HAW-Drittmitteln von nur 3,5 Prozent vermuten lassen würde. Die privaten HAW, auf die insgesamt nur 4 Prozent der HAW-Drittmittel insgesamt entfallen (also nur 0,4 Prozent der Gesamtmittel), erhalten überdurchschnittlich viele der an HAW fließenden Mittel der Länder (14 Prozent), der Gemeinden (6 %) und der Privatwirtschaft (8 %). Von den 245 in den Daten des Statistischen Bundesamtes geführten HAW entfielen 140 (57,1 %) auf staatliche, 89 (36,3 %) auf private und 16 (6,5 %) auf kirchlichen Einrichtungen.
Zusammenfassung und Diskussion
Nur 10 Prozent aller Drittmittel fließen bislang an HAW
Trotz verschiedener Ansätze, um Forschung an HAW voranzubringen und trotz eines deutlichen absoluten Zuwachses der Mittel ist die drittmittelfinanzierte Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im (prozentualen) Vergleich zu den Universitäten weiterhin unterausgeprägt. Nicht einmal 10 Prozent der in den Jahren 2021-2023 an deutsche Hochschulen geflossenen Drittmittel landeten bei einer HAW, 90 Prozent flossen an die Universitäten. Auch bei einer Relativierung der Mittel auf die Studierendenzahl liegen HAW mit 88.000 Euro pro 100 Studierenden und Jahr deutlich hinter den Universitäten mit 540.000 Euro pro 100 Studierende.
Die HAW-Landschaft ist aber heterogen. Während für 16 Prozent der HAW in den untersuchten Jahren beim Statistischen Bundesamt überhaupt gar keine Drittmittel ausgewiesen werden, liegen immerhin 13 Prozent der HAW bei 200.000 Euro pro 100 Studierende und darüber und stoßen damit zumindest relativ gesehen in „universitäre“ Regionen vor. Auch schneiden staatliche HAW schneiden noch einmal deutlich besser ab als private Einrichtungen.
Die Erklärung dürfte in der Personalstruktur der HAW (Lehrdeputat, fehlender Mittelbau), deren grundsätzlicher Ausrichtung/Mission mit dem Schwerpunkt auf das Studium und auch am Zugang zu DFG-Mitteln liegen (nur 1,5 Prozent gehen an HAW). Viele der bereits vor 10 Jahren in der Publikation Hemmnisse und Fördermaßnahmen für Forschung und Third Mission an Fachhochschulen zusammengefassten Hemmnisse für Forschung an HAW dürften weiterhin in Kraft sein.
Bund größte Drittmittelquelle der HAW, auch Privatwirtschaft spielt eine Rolle
Fast die Hälfte (47 %) der von HAW eingenommenen Drittmittel stammt vom Bund, der damit der größte Drittmittelgeber der HAW ist. Der Bund (z.B. bisheriges BMBF, Wirtschaftsministerium) finanziert über verschiedene Förderlinien auch Projekte, die HAWs gemeinsam mit Gemeinden oder auch der Privatwirtschaft durchführen. Allerdings gehen nur 15 Prozent der Bundes-Drittmittel an HAW – 85 Prozent landen bei den Universitäten.
Die Privatwirtschaft ist für HAW der zweitgrößte Mittelgeber (13 %). Aber auch hier fließt mit 9 Prozent nur ein kleiner Anteil der an Hochschulen verteilten Drittmittel der Privatwirtschaft an HAW, während 91 Prozent an Universitäten fließen. HAW haben in ihrem Drittmittelmix sogar noch einen aber einen etwas kleineren Anteil von Mittel aus der Privatwirtschaft (13 %) als Universitäten (16 %). Dass die HAW vornehmlich derjenige Hochschultyp ist, der mit der Privatwirtschaft kooperiert, kann also zumindest gemessen am Drittmittelfluss nicht bestätigt werden.
Der drittgrößte Anteil im Drittmittelmix der HAW (12 %) stammt von der EU und anderen internationale Organisationen. Die HAW haben sogar einen leicht größeren EU-Anteil als Universitäten (10 Prozent) – allerdings gehen trotzdem nur 12 Prozent der Gelder der EU an HAW.
Größere Anteile der Mittel der Länder (25 %), sonstiger öffentlicher Förderer (20 %) und von Fördergesellschaften (26 %) gehen an HAW, allerdings machen diese nur jeweils vier bis sechs Prozent des HAW-Drittmittelmixes aus.
Von den (wenigen) Drittmitteln, die Gemeinden (inkl. Gemeinde- und Zweckverbände) vergeben, gehen sogar 60 Prozent an HAW. Insofern haben Gemeinden, sofern Sie Forschungsförderung betreiben, in HAW einen besonderen Partner, was auf transdisziplinäre Forschung hindeuten könnte. Allerdings machen die Drittmittel der Gemeinden nicht einmal ein Prozent der HAW-Drittmittel aus.
Über 90 Prozent der Drittmittel an HAW – die insgesamt nur 10 Prozent aller Drittmittel ausmachen – gehen an öffentliche Einrichtungen, nur vier Prozent an private und 3,5 % an kirchliche Einrichtungen. Insofern entfallen zusammen nur rund 0,75 Prozent aller Drittmittel auf private und kirchliche HAW und diese Mittel konzentrieren sich jeweils auf wenige Einrichtungen. Im Drittmittelmix der privaten HAW hat der Bund nur noch 27 Prozent Anteil (öffentliche 49 Prozent), die Mittel aus der Privatwirtschaft machen an privaten Einrichtungen 26 Prozent aus (öffentliche 13 %).
Also nur wenig Forschung an HAW? Wo steckt die transdisziplinäre Forschung?
Wie eingangs erwähnt sind Drittmittel nur eine Kennzahl für Forschungsaktivitäten mit einer begrenzten Aussagekraft. Die „Wirklichkeit“ ist komplexer. Wie in der Publikation Forschung an Fachhochschulen aus der Innen- und Außenperspektive: Rolle der Forschung, Art und Umfang gezeigt, kann Forschung an HAW vielfältige (Organisations-)Formen annehmen. Neben den klassischen drittmittelgeförderten Forschungsprojekten können dies beispielsweise Abschlussarbeiten oder Studentische (Lehr-)Forschungsprojekte sein, in denen keine externen Mittel fließen. Projekte, die sich auf die „Anwendung gesicherten Wissens“ beschränken (also Technologie- und Wissenstransfer) gehören nicht nicht zu den in der Hochschulfinanzstatistik definierten Drittmitteln, darunter z.B. Mittel für wissenschaftliche Dienstleistungen, Beratungen oder Einnahmen aus Patenten oder anderen Schutzrechten. Das gilt natürlich analog auch für Universitäten.
Des Weiteren tauchen in der Statistik keine Projekte auf, die über An-Institute der Hochschule abgewickelt werden, also durchaus an der jeweiligen Hochschule aber rechtlich nicht von der Hochschule durchgeführt werden. Das gleiche gilt für Projekte in Nebentätigkeit der Hochschulangehörigen. Da heißt, die Hochschulangehörigen sind an Projekten beteiligt, die Abwicklung der Projekte erfolgt aber
Wie eingangs erwähnt ist die Drittmittelanalyse nur der erste Baustein auf der Suche nach transdisziplinärer Forschung an HAW und bildet die Grundlage für vertiefende Analysen. Vermutlich unterscheidet sich der Anteil von transdisziplinärer Forschung von Mittelgeber zu Mittelgeber. Drittmittel von Gemeinden finanzieren beispielsweise möglicherweise häufiger lösungsfokussierte, außerwissenschaftliche Akteure einschließende Projekte. Aufschluss darüber verspricht sich das Projektteam vom TDR4HAW von den im weiteren Projektverlauf folgenden qualitativen Auswertungen von Forschungsschwerpunkten und Förderprogrammen sowie von den Fallstudien an vier brandenburgischen HAW.
Das Projekt TDR4HAW wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderlinie „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ im Rahmen des Förderaufrufs „Thematische, personelle und internationale Erweiterung der Wissenschafts- und Hochschulforschung (Modul A)“ unter dem Kennzeichen 16RBM1010A gefördert.

Projektbeteiligte: FHP: Prof. Dr. Antje Michel (Verbundleitung), Dr. Gabriela Michelini, Lisa Korneffel; FHNEE: Prof. Dr. Benjamin Nölting (Teilprojektleitung); Laura Awad; CHE: Saskia Ulrich (Teilprojektleitung), Dr. Isabel Roessler, Cort-Denis Hachmeister
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